Wirtschaft integriert:Erstmals wieder in Eschwege: Berufsorientierung erfolgreich absolviert
Eschwege | Die Premiere ist mehr als gelungen. Erstmals nach vielen Jahren hat das Bildungswerk der nordhessischen Wirtschaft in Kooperation mit dem Beruflichen Ausbildungszentrum (BAZ)
wieder eine Berufsorientierung im Rahmen des Landesprojekts Wirtschaft integriert für Menschen mit Migrationshintergrund angeboten. Die vier Teilnehmer waren allesamt begeistert. „Mir haben die praktischen Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen sehr gut gefallen“, sagt Bobi Malik. Der 35-Jährige stammt aus Pakistan, lebt seit vier Jahren in Eschwege und arbeitete bereits in verschiedenen Jobs. „Ich möchte aber sehr gerne ein Ausbildung absolvieren, damit ich ein Fundament für meine berufliche Zukunft habe“, so Bobi Malik.
Und genau dafür ist die Berufsorientierung „Wirtschaft integriert“ des Bildungswerkes der Nordhessischen Wirtschaft die perfekte Basis. „Die Teilnehmer, neben Bobi Malik nahmen Mercy Kofi Fidelis, Anna Alfadel und Yeshiwas Debele teil, lernen in 17 Wochen mindestens drei Berufsfelder praktisch kennen und erkunden ihre Eignung und Neigungen. Berufsbezogene Sprachförderung, Integrationsunterstützung in die deutsche Gesellschaft und Berufswelt sowie sozialpädagogische Begleitung ergänzen das Angebot“, sagt Claudia Reiners, pädagogische Mitarbeiterin von „Wirtschaft integriert“.
So auch Bobi Malik. Er schnupperte jeweils mehrere Wochen in die praktischen Arbeitsbereiche Maler, Metallbauer und Hauswirtschaft hinein. „Maler hat mir am allerbesten gefallen. Deswegen bin ich sehr glücklich, dass ich nach meiner Berufsorientierung ein vierwöchiges Praktikum in einem Malerbetrieb vor Ort anschließen darf“, so der 34-Jährige.
„Alle Vier sind sehr freundlich und waren hochmotiviert. Sie alle wollen auch beruflich hier bei uns Fuß fassen“, sagt Claudia Reiners.
Sie spricht von idealen Voraussetzungen, die das BAZ für solch eine Berufsorientierung biete. „Wie die Vier hier von Ausbildern und Auszubildenden aufgenommen und integriert wurden, war echt klasse“, sagt Reiners.
Für BAZ-Leiter Christian Bierschenk und seine pädagogische Fachkraft Natascha Hellbich war die Maßnahme ebenfalls ein voller Erfolg: „Ein tolles Projekt, das wir sehr gerne weiterführen möchten.“ Im BAZ erhalten benachteiligte Jugendliche eine Chance auf Ausbildung, die sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht bekommen würden. „Es war ein sehr gutes Zusammenspiel zwischen unseren Auszubildenden und den Teilnehmern der Berufsorientierung – beide Seiten haben voneinander gelernt und profitiert“, sagt Natascha Hellbich, die das Projekt seitens des BAZ verantwortlich begleitete.
Sebastian Münscher, der zuständige Koordinator, sieht in dem Landesprojekt Wirtschaft integriert mit besonderem Fokus auf die berufsbezogene Deutschförderung, die in allen Projektbausteinen kontinuierlich umgesetzt und bedarfsorientiert weiterentwickelt wird, einen wichtigen Beitrag zur beruflichen und sozialen Integration von Menschen mit Sprachförderbedarf. Wichtigstes Merkmal ist die durchgehende Förderkette, die von der Berufsorientierung über die Einstiegsqualifizierung zur eigentlichen Ausbildung führt. In allen drei Phasen gibt es begleitende Sprach- und Lernförderung. Wirtschaft integriert wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen, des Europäischen Sozialfonds, den Agenturen für Arbeit sowie den Jobcentern. Kooperationspartner sind zudem die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, der Hessische Handwerkstag und der Hessische Industrie- und Handelskammertag. Derzeit nehmen im Kreis Werra-Meißner 30 Frauen und Männer an dem Projekt teil. Münscher zog für die Landesinitiative Wirtschaft integriert im Kreis Werra-Meißner Bilanz: „Bisher haben alle der ersten Prüfungen zum Berufsabschluss geführt. Davon haben alle erfolgreichen Prüflinge sofort einen Arbeitsplatz gefunden.“
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Sebastian Münscher
Teamleiter
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