Witzenhausen – Im Rahmen der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) gehört es zum Programm, neben dem Unterricht auch Tagesausflüge zu unternehmen, die Spaß in der Gruppe bieten und gleichzeitig die kulturelle und politische Bildung der Teilnehmenden fördern. Kürzlich hatten die Teilnehmer der BvB Witzenhausen die Gelegenheit, im Rahmen einer eindrucksvollen Führung die Bunker- und Stollenanlagen in Kassel zu besichtigen.

Die Führung bot den Jugendlichen einen realistischen und bewegenden Einblick in die NS-Zeit. Die historischen Bunkeranlagen, die während des Zweiten Weltkriegs als Schutzräume dienten, sind stille Zeugen einer düsteren Epoche. Der Tourguide vermittelte nicht nur Fakten und Daten, sondern brachte den jungen Erwachsenen durch spannende Erzählungen die Lebensumstände jener Zeit näher. Besonders beeindruckend war der Bericht eines Zeitzeugen, der den Schrecken der Bombennächte und den Alltag in den Bunkern lebhaft schilderte. Ergänzt wurden die Schilderungen durch vor Ort befindliche Artefakte, die das Erlebte greifbar machten. Ein besonderer Moment des Ausflugs war, als der Tourguide von der einst wunderschönen Fachwerkaltstadt Kassels erzählte, die vor der verheerenden Bombennacht im Oktober 1943 bestand. „Ich wusste nicht, dass Kassel einmal so schön war“, hörte man erstaunte und nachdenkliche Stimmen der Teilnehmenden. Diese Reflexion verdeutlichte die Bedeutung solcher Ausflüge, die Geschichte lebendig machen und das Bewusstsein für Vergangenes schärfen. Nach der kalten und eindrucksvollen Tour durch die Unterwelt Kassels war es an der Zeit, sich bei einem gemeinsamen Mittagessen aufzuwärmen und auszutauschen. Der Ausflug endete mit dem Besuch eines weiteren Museums, das die gesammelten Eindrücke abrundete und den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis machte. „Solche Exkursionen sind ein wertvoller Bestandteil der BvB, da sie den Teilnehmenden nicht nur historische und kulturelle Bildung vermitteln, sondern auch den Zusammenhalt in der Gruppe stärken und wichtige soziale Kompetenzen fördern“, berichtet die Sozialpädagogin Frau Michaels. Der Ausflug nach Kassel wird den Jugendlichen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.