Startpunkt: Angebot für schwer erreichbare Jugendliche im Landkreis wird fortgesetzt

Hersfeld-Rotenburg|Das Projekt „startpunkt.“, welches das Bildungswerks der nordhessischen Wirtschaft (BWNW) seit Oktober 2020 als Träger im Auftrag des Kreisausschusses des Landkreises Hersfeld-Rotenburg umsetzt, wird auch im Jahr 2022 fortgeführt. Ziel des Projektes ist, jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren dabei zu helfen, Schwierigkeiten zu überwinden und eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. „Es geht um Jugendliche, die sich von den Bildungs- und Unterstützungssystemen abgewandt haben und die von Schule, Familie und Freunden nicht mehr erreicht werden können. Die möglichen Folgen können Wohnungslosigkeit, Suchterfahrungen, Straffälligkeit oder psychische oder körperliche Erkrankungen sein,“ erklärt der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll. „Die Anforderungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, sind vielfältig und können nicht von Allen in gleicher Weise bewältigt werden. Diese Jugendlichen brauchen rund um die Uhr verlässliche Ansprechpartner, die ihnen ohne Vorbehalte und auf Augenhöhe begegnen, ihre Situation ernst nehmen und sie individuell auf ihrem Weg zurück in die Gesellschaft begleiten,“ so Noll.

Das Projekt „startpunkt.“ baut auf einem soliden Fundament des Vertrauens und der engen Zusammenarbeit zwischen dem Bildungswerk, dem Kommunalen Jobcenter, der Jugendhilfe und den lokalen Netzwerkpartnern im Hilfesystem auf. Ein regelmäßiger Austausch zwischen den einzelnen Akteuren, in denen man die Situationen des Jugendlichen intensiv bespricht, sind hierfür ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Auch eine lösungsorientierte Herangehensweise ist zentral für den Erfolg. Braucht der Jugendliche zunächst eine Suchtberatung? Muss ein Kontakt zur Schuldnerberatung hergestellt werden? Kann man bereits wieder die Schule einbinden? „Nur in der Kooperation mit den Jugendlichen und dem Netzwerk besteht die Möglichkeit, jungen Menschen einen neuen Start ins Leben zu ermöglichen.“, führt Teamleiter Sebastian Münscher aus.

„Gleichzeitig sind wir für alle da. Wir sind kein Büro, sondern eine offene Anlaufstelle“, betont die Projektkoordinatorin Regine Möhne. „Wir treten Jugendlichen ohne Vorbehalte gegenüber, arbeiten mit Vertrauen, transparent und auf Basis der Freiwilligkeit.

Alle hilfesuchenden Jugendlichen können unverbindlich vorbeischauen, aber auch deren Eltern, Großeltern und Familien sind willkommen, um sich wegen einem jugendlichen Angehörigen beraten zu lassen, der droht abzurutschen.“ Privatpersonen, Vereine, Lehrekräfte, Betreuende oder Ausbildende können sich ebenfalls an den „startpunkt.“ wenden.

In Bad Hersfeld und Rotenburg an der Fulda (Adressen s.u.) sind stationäre Anlaufstellen eingerichtet, in denen neben lebenspraktischen Angeboten wie Waschmaschine und Trockner auch kostenfreies WLAN, eine Teeküche und ein Kicker bereitstehen. Das „startpunkt.“-Team unterstützt jedoch auch in spontanen Krisen. Es vermittelt Arzt- und Zahnarztbesuche und begleitet die Teilnehmenden zu Behörden, Gerichtsterminen oder zur Drogenhilfe. Bei der mobilen Arbeit hilft dem „startpunkt.“-Team das Beratungsfahrzeug, um den Flächenlandkreis Hersfeld-Rotenburg besser abdecken zu können. Für Jugendliche, denen der Zugang zu medizinischer Versorgung fehlt, wird eine offene Gesundheitssprechstunde zur Erstversorgung angeboten. Jeden ersten Mittwoch im Monat von 13:00 -17:00 Uhr und jeden letzten Freitag im Monat von 10:00 – 14:00 Uhr kümmern sich medizinische Fachkräfte ohne Terminvereinbarung um die gesundheitliche Verfassung der Teilnehmenden.

Die Standorte sind in der Woche von montags bis freitags telefonisch unter 01512 7658272 erreichbar.

Standort Bad Hersfeld                                              Standort Rotenburg an der Fulda

Landecker Straße 13                                                 Untertor 1

 

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