„Für uns wäre es gut, wenn motivierte Arbeiter und Arbeiterinnen bei uns bleiben “
Hersfeld-Rotenburg | Sich in einem fremden Land orientieren zu müssen stellt gerade am Anfang vor einigen Herausforderungen, gleichzeitig bietet es aber auch viele Chancen. Chancen, die zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer in den letzten Monaten in Deutschland genutzt haben – wenn auch nicht ganz freiwillig. Umso wichtiger ist es, ihnen den Start in ein neues Leben zu erleichtern. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist das Erlernen der deutschen Sprache, damit sie schnell eine Ausbildung oder Arbeit finden. Um die Ukrainerinnen und Ukrainer dabei zu unterstützen, hat das Landesprojekt Wirtschaft integriert seit September diesen Jahres das einmalige Zusatzangebot Deutsch Plus geschaffen. „Insgesamt kommt das Angebot hessenweit an sechs Standorten zu tragen. Nach fünf Monate sollen die Ukrainerinnen und Ukrainer mindestens das Sprachniveau A2 erreichen. Sie erhalten zusätzlich eine erste berufliche Orientierung und werden bei Alltagsfragen und Behördengängen sozialpädagogisch unterstützt. Im Anschluss ist der Einstieg in das Projekt Wirtschaft integriert zur Berufsorientierung, Einstiegsqualifizierung oder Ausbildungsbegleitung geplant“, erklärt Teamleiter Sebastian Münscher.
Der Andrang in Bad Hersfeld war wirklich groß“, erinnert sich die pädagogische Mitarbeiterin Justyna Grzesko. Etwa 39 Anmeldungen konnten in Bad Hersfeld verzeichnet werden. Je nach Sprachniveau sind die jungen Frauen und Männer in zwei Kurse aufgeteilt: A1 für die Menschen mit geringeren deutschen Sprachkenntnissen und A2 für diejenigen, deren Sprachgefühl bereits ausgereifter ist. Ziel ist es, Ende Februar 2023 eine telc Sprachenzertifikatsprüfung abzulegen, um die erworbenen Deutschsprachkenntnisse nachweisen zu können. Um die Teilnehmenden bestmöglich darauf vorzubereiten, wird der Fokus im Deutschunterricht an den Inhalten der Prüfung angepasst. Die Ukrainerinnen und Ukrainer sind sehr wissbegierig und motiviert. Sie wollen die deutsche Sprache schnell erlernen und am liebsten möglichst tief in die Grammatik einsteigen. „Wir sind zuversichtlich, dass sie sehr gut in der Prüfung abschneiden“, ergänzt der pädagogische Mitarbeiter Omar Iraki. Ihr Engagement bleibt nicht unbemerkt. Bei einem Besuch im Bildungswerk bekunden Jens Hartmann von der IHK und seine Kollegin Willkommenslotsin Kristina Langenfeld großes Interesse. „Für uns als Deutschland wäre es gut, wenn motivierte Arbeiterinnen und Arbeiter bei uns bleiben würden, aber wir müssen ihnen auch beide Wege offenhalten“, so Hartmann.
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